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Rieshofen

Öffnungszeiten:

Rund um die Uhr geöffnet / frei zugänglich

Chronik Rieshofen

Ortsname: Rugshoven – Ruegshoven – Rauchshofen
= zu den Höfen, wo Krähen hausen
= Hof des Rugi1137 wird Perchtolt de Rudeshoven als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Gebhard genannt. Somit sind erstmals die Herren von Rieshofen, die als Ministerialen im Dienste des Hochstifts Eichstätt und in enger Beziehung zum Domkapitel stehen, nachgewiesen.

1166 ist Conrad de Rudeshoven nebst Gotefrit de Arnespere unter anderem in einer Urkunde des Bischofs Konrad genannt. Domprobst Walbrun von Rieshofen hat Güter einem Schottenkloster vermacht (Jener Domprobst Walbrun von Rieshofen war öfter in das Heilige Land gereist und hatte zum Andenken um 1166 – nach dem Zweiten Kreuzzug – eine genaue Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem im Osten der Stadt Eichstätt errichten und um das Grab eine Rundkirche erbauen lassen, die den Titel „Zum Heiligen Kreuz“ erhielt. 1194 wird diese von Bischof Otto, einem Verwandten von Domprobst Walbrun, geweiht. Das Eichstätter Heilige Grab ist nicht das einzige und nicht die erste Nachbildung des Heiligen Grabes von Jerusalem, aber es ist die besterhaltene und zeigt am schönsten den baulichen Zustand, den das Heilige Grab in Jerusalem im 12. Jahrhundert hatte).

1186 nimmt Papst Urban III. das Domkapitel in seinen Schutz und bestätigt seine Besitzungen und Rechte; darunter auch Rudeshoven.

1188 wird Ulricus de Rudeshoven als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Otto genannt.

1194 wird Gottfriedus de Roushoven in einer Urkunde bei der Übergabe des Gutes Ebenberg an das Kloster Berchtesgaden genannt.

1245 werden die Herren von Rieshofen ausdrücklich als Ministerialen der Eichstätter Domkirche bezeichnet.

1291 erhält das Domdechant vom Domkapitel zwei Fischwasser in Rueshoven.

1304 verzichtet Gotfried von Rugshoven auf die Wälder Weinesvelden, Lerchenveld und Weinroltslaich gegen einen Hof zu Rugshoven. Im selben Jahr verkauft er seine Habe zu Rugshoven an das Domkapitel Eichstätt.

1310 wird die Burg zu Rieshofen durch die Witwe Elspet von Rugshoven und deren Söhne Thomas und Cunrad an das Eichstätter Domkapitel mit aller Zugehörigkeit verkauft. Die Familie bleibt jedoch dort wohnen. Das Domkapitel lässt den neu erworbenen Besitz zunächst durch einen Pfleger verwalten. Den dazugehörigen Hof bewirtschaftet das Domkapitel in eigener Regie, von 1507 bis 1556 übernimmt die Familie Kalteisen diese Aufgabe.

1447 gibt es in Rieshofen zwei Meierhöfe. Der erste gehört dem Domkapitel und wird folglich in eigener Verwaltung betrieben. Der zweite Meierhof, gebaut von einem gewissen Heinrich Parlach, liegt im Dorf.

1482 ist nur noch von einem Meierhof die Rede, ihn hatte im gleichen Jahr ein Hans Mair übernommen.

1516 erhalten die Fischer von Rieshofen durch Domdechant Erhard Truchseß das Recht, eine Brücke über die Altmühl zu schlagen.

1596 vergibt der Pfarrer von Walting das Fischwasser in Rieshofen.

1806 gehört Rieshofen zum Landgericht Kipfenberg.

1818 erhält Bayern seine erste Verfassung, im Gemeindeedikt bilden Rieshofen und Isenbrunn eine Gemeinde mit Sitz in Rieshofen.

1862 wird ein Gemeindehaus gebaut.

1871 wird die Freiwillige Feuerwehr Rieshofen (zu der auch Isenbrunn gehört) gegründet.

1901 wird ein neues Schulhaus gebaut.

1909 sucht eine schwere Hochwasserkatastrophe das Altmühltal heim. Die Brücke wird stark beschädigt.

1916 wird ein Armenhaus gebaut, Armenräte versuchen, die soziale Not, die aufgrund des Ersten Weltkrieges entsteht, zu lindern.

1927 wird Rieshofen elektrifiziert.

1934 wird die Altmühl reguliert und Rieshofen erhält eine neue massive Altmühlbrücke.

1938 wird der Rieshofener Josef Bauer zum Priester geweiht und feiert in seinem Heimatdorf die Primiz. Der Neupriester wird nach kurzer Kaplanszeit in Treuchtlingen zum Kriegsdienst eingezogen, von Stalingrad gilt er als vermisst gemeldet. Im Jahr 2017 wird mitgeteilt, dass er am Sonntag, 10. Januar 1943, (an diesem Tag wurde in Rieshofen das Erhardspatrozinium begangen) bei einem Gefecht vor Stalingrad gefallen ist.

1945 spüren auch die Bewohner Rieshofens unmittelbar die Schrecken des Krieges. Eine SS-Einheit versucht, die vorrückenden Amerikaner am Übergang über die Altmühl zu hindern. Sinnlos wird die Brücke in Rieshofen gesprengt. Tiefflieger donnern das Tal entlang, Jakob Wittmann wird mit seinem Fuhrwerk beschossen.

1950 wird der Rieshofener Joseph Mayer zum Priester geweiht und feiert in seinem Heimatdorf die Primiz. Pfarrer Mayer verstarb 2002. Sein Grab befindet sich auf dem Rieshofener Friedhof.

1953 wird die notdürftig reparierte Brücke instandgesetzt, die Pfeiler werden verstärkt.

1959 führt die Gemeinde eine Flurbereinigungsmaßnahme durch und Rieshofen und Isenbrunn werden an das zentrale Wasserleitungsnetz angeschlossen.

1962 wird die Dorfstraße sowie die Gemeindeverbindungsstraße von Rieshofen über Isenbrunn nach Pfalzpaint gebaut. Etwas später erfolgt auch der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße von Rieshofen nach Walting.

1963 erfolgt ein größerer Aus- und Umbau des Schulhauses.

1969 wird die Straße nach Rapperszell gebaut.

1972 findet in Bayern eine Gemeindegebietsreform statt. Die bislang eigenständige Gemeinde Rieshofen (zu der auch Isenbrunn gehört) wird an die Gemeinde Walting, die zum Regierungsbezirk Oberbayern gehört, angeschlossen.

1974 werden die beiden Rieshofener Josef und Isidor Vollnhals zu Priestern geweiht. Beide feiern in ihrem Heimatdorf ihre Primizen. Josef Vollnhals lebt in der Zwischenzeit in Freystadt im Ruhestand. Isidor Vollnhals ist in der Zwischenzeit Dompropst und Generalvikar des Bistum Eichstätt.

1974 nimmt Rieshofen am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden teil“ und erhält nach dem Sieg auf Kreisebene den zwölften Platz im Bezirksentscheid Oberbayern.

1980 wird der Verein „Freiwillige Feuerwehr Rieshofen“ (zu dem auch Isenbrunn gehört) gegründet.

1983 wird im Gebäude der bisherigen Volksschule in Rieshofen der Kindergarten Sankt Erhard eingerichtet.

1990 führt die Gemeinde eine Flurbereinigungsmaßnahme mit umfangreichen Maßnahmen der Dorferneuerung durch. Unter anderem wird die Gemeindeverbindungsstraße von Rieshofen über Isenbrunn nach Pfalzpaint neu gebaut. Zudem erfolgt der Anschluss an die zentrale Kläranlage in Pfalzpaint.

1991 feiert die Freiwillige Feuerwehr Rieshofen (zu der auch Isenbrunn gehört) mit einem viertägigen Fest ihr 120jähriges Gründungsjubiläum. Am Festsonntag wird im Rahmen eines Gottesdienstes eine neue Fahne geweiht. Ein langer Festzug bewegt sich durch den Ort. Insgesamt feiern mehrere tausend Menschen mit den Rieshofenern und Isenbrunnern.

1992 nimmt Rieshofen mit sehr großem Erfolg am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden teil“. Nach Siegen auf Kreisebene und im Bezirksentscheid Oberbayern erhält Rieshofen auf Landesebene Bayern die Goldmedaille (unter 1303 Teilnehmerdörfern) und im Bundeswettbewerb die Bronzemedaille (unter 5509 Teilnehmerdörfern). Vorsitzende der Bundeskommission ist Gräfin Sonja Bernadotte (Insel Mainau). Die Erfolge Rieshofens finden bei regionalen und landesweiten Medien ein großes Echo.

1993 wird der Kindergarten grundlegend renoviert. Neben einer Innenrenovierung erhält das Gebäude sein historisches äußeres Erscheinungsbild wie zur Zeit der Erbauung wieder. Vor dem Gebäude wird ein Bauerngarten angelegt.

1994 nimmt Rieshofen am Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis teil und erhält eine Auszeichnung.

1994 besucht erstmals eine Delegation aus Japan Rieshofen.

1996 kommen zum zweiten Mal Japaner nach Rieshofen.

1999 feiern Rieshofen und Isenbrunn den Abschluss der Flurbereinigungs- und Dorferneuerungsmaßnahmen. Die neugebaute Altmühlbrücke wird eingeweiht.

2001 kommt erneut eine japanische Delegation nach Rieshofen.

2002 besucht wieder eine Delegation aus Japan Rieshofen. Der Besuch stößt bei regionalen und landesweiten Medien auf großes Interesse.

2003 wird das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Rieshofen (zu der auch Isenbrunn gehört) seiner Bestimmung übergeben. Domkapitular Manfred Winter erteilt dem Gebäude den kirchlichen Segen.

2005 erhält die Freiwillige Feuerwehr Rieshofen (zu der auch Isenbrunn gehört) ein eigenes Feuerwehrauto.

2006 erhält der Kindergarten Sankt Erhard die deutschlandweite Zertifizierung als Kneipp-Kindergarten (einmalig in Oberbayern).

2010 wird der gebürtige Rieshofener Priester Isidor Vollnhals zum Dompropst und Generalvikar des Bistums Eichstätt ernannt.

2011 feiert die Freiwillige Feuerwehr Rieshofen (zu der auch Isenbrunn gehört) mit einem zweitägigen Fest ihr 140jähriges Gründungsjubiläum.