Chronik Walting
Walting, ein Ortsteil der Gemeinde Walting, ist Pfarrort und liegt 11 km entfernt von Eichstätt an der Altmühl. Das Dorf gehört mit zu den ältesten Siedlungen im Altmühltal. Ein Keltengraben auf dem Hellerberg am Ausgang des Affenthals und Hügelgräber bei Rapperszell bezeugen, dass das Tal hier schon 1153 der ersten urkundlichen Erwähnung Waltings besiedelt war. Seit dem 12. Jahrhundert tritt uns ein ansässiger Ortsadel entgegen. Genannt werden die Herren von Walmentingen von 1162 bis 1367, die weibliche Linie bis 1403.
Der Edelsitz war wohl zuerst eine Turmhügelburg (sie soll im Garten des Anwesens Burzler gestanden haben). Diese im späten 10. oder Anfang des 11. Jahrhunderts angelegte Schutzburg wurde dann später auf die höchste Erhebung des ansteigenden Dorfgeländes verlegt, wo heute die Pfarrkirche steht.
Generalvikar Priefer berichtet zu Anfang des 17. Jahrhunderts, dass damals noch die Volksüberlieferung von einem in der Kirche verbundenen Schloss lebendig war; auch erhob sich über dem Friedhofseingang noch ein Turm, an der Rückseite der Kirche waren 5 Gefängnisse. Der Edelsitz der Herren von Walting scheint also mit der Kirchenbefestigung verbunden gewesen zu sein.
Weitere „Meilensteine„ auf dem Wege durch die Jahrhunderte:
Zwischen 1259 und 1261 korporierte Bischof Englhard die Pfarrkirche dem Eichstätter Domkapitel.
1454 erwarb das Augustinerchorherrenstift St. Johann Bat. in Rebdorf, das seit dem 13. Jahrhundert in Walting planmäßig auf Gütererwerb ausgegangen war, von dem Wernfelser Pfleger Laurentius Erlacher die Vogtei, und damit das Niedergericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft.
1598 restaurierte Prior Leonhard von Rebdorf die St. Leonhardikapelle, deren romanischer Chor aus
dem 12. und 13. Jahrhundert stammt.
1602 wird zum ersten Male erwähnt, dass der Dorfschmied Knaben und Mädchen im Lesen unterrichtet.
1723 wurde Langhaus und Turmobergeschoss der Pfarrkirche neu gebaut.
1734 Reparatur und Verlängerung der Leonhardikapelle.
1839 Neubau des Schulhauses außerhalb des Friedhofes.
1958 Umbau des Schulhauses.
1961 der Bau der Wasserleitung wird vollendet.
1968 bis 1970 Anlage des neuen Friedhofes, Bau des Leichenhauses und Befestigung der alten Friedhofsmauer.
1972 schließen sich Gungolding, Pfalzpaint, Pfünz, Rapperszell, Rieshofen und Walting zur Großgemeinde Walting zusammen. Inching kommt später hinzu.
1977 Wiedereröffnung der Leonhardikapelle nach dreijähriger Bauzeit: Das sakrale Kleinod in der Ortsmitte erstrahlt in neuer Schönheit.
1988 Waltinger Treffen der Waltinger aus Oberbayern, Oberpfalz und Mittelfranken. Es gibt nämlich in der Bundesrepublik drei Orte mit dem Namen Walting.
1989 Einweihung der Teilhauptschule I, erste bis sechste Klasse.
1994 Dorferneuerung.
1995 Gemeinschaftsgebäude Schützenhaus und Feuerwehr.
1996 Renovierung der Pfarrkirche.
1999 die „Alte Schule“ wird unter Pfarrer Erich Schredl zum Pfarrsaal umgebaut.
2000 neue Kirchenorgel und Umbau Empore.
2003 Der Ort Walting zählt Heute ca. 325 Einwohner, ist Pfarrsitz (Filialen: Rieshofen, Inching und Rapperszell), hat eine Raiffeisenbank mit Lagerhaus und Tankstelle, eine Kunststoffspritzfirma, einen Kfz-Betrieb, eine Pfarrbücherei , drei Gasthäuser, drei Ferienwohnungen, eine Pension, zwei Privatunterkünfte, Freiwillige Feuerwehr, Schützenverein Waldhorn, Obst- und Gartenbauverein, Stammtisch Lochguzer und Tourismusverein.
Wappen Walting
Von 1162 bis 1367 war in Walting ein Ortsadel ansässig. Genannt werden die Herren von Walmentingen. Deren Siegelring zeigt einen Helm mit Stirhörnern, Stierohren und Augenschlitzen.
Von den Augenschlitzen des Wappens mag auch der Begriff „Lochguzer“ abgeleitet werden. Im Volksmund werden die Waltinger daher auch als Lochguzer bezeichnet.